Dr. Thomas Bohn und Ingeborg Best sind neue Rheinlandmeister beim Senioren-Schnellschach
Als Favoriten gehen die beiden Titelträger IM Yuri Boidman (DWZ 2263) und FM Dr. Thomas Bohn (2250) an den Start. Auch Klemens Zimmermann (2173) rechnet sich gute Chancen aus, unter die Besten zu kommen. Bei den Frauen wird die Entscheidung um die Meisterschaft in einem Zweikampf zwischen Ingeborg Best (1634) und Bettina Baumann (1467) fallen.
Gespielt werden 7 Runden CH-System mit einer Bedenkzeit von 20 Minuten.
Dem Auslosungskonzept geschuldet können sich in der ersten Runde nahezu alle nominell stärkeren Spieler gegen ihre Gegner durchsetzen.
Bereits in der zweiten Runde treffen die beiden Spielerinnen aufeinander, wobei Ingeborg (im Bild links) ihren Anspruch auf die Meisterschaft durch einen Sieg gegen Bettina anmeldet.
Runde 3 - im Bild ganz rechts: Zu Beginn der dritten Runde gibt es einen Sonderapplaus für Gustav Schäfer (1293), der sich mit seinen 97 Jahren (!!) an die vordersten Bretter hochgespielt hatte. Gustav orakelt dann bescheiden: „Das wird sich ändern..." – und er soll Recht behalten. Mit 1,5 Punkte wird er dann leider Turnierletzter. Dennoch ein klares Statement, dass Schach in diesem hohen Alter so viel Freude bereiten kann.
Runde 4 - Brett 1: In Runde vier der Showdown zwischen den Titelträgern: in einem spannenden Turmendspiel hat Dauersieger Yuri zwar nur einen Bauern weniger, sieht sich aber dauernden Mattangriffen auf der Grundreihe ausgesetzt. In der Endphase zeigt Thomas einmal mehr, was er als absoluter Blitzspezialist aus einer solchen Stellung herausholen kann, so dass die Zeitüberschreitung von Yuri die Partie entscheidet.
Runde 4 - im Bild an Brett 2 mit Schwarz: In der Zwischenzeit hat sich Heinz Henrich (1729) klammheimlich auf Platz 2 vorgearbeitet. Nach der fünften Runde liegen die drei DWZ-Riesen Dr. Bohn, Boidman und Zimmermann an der Tabellenspitze.
Die Spannung in Turniersaal steigt merklich, als es auf die Zielgerade geht. Das Foto dokumentiert: die Köpfe werden schwer und müssen „gestützt" werden.
In der Schlussrunde kann Heinz Henrich den favorisierten Yuri Boidman mit einem Mattangriff überspielen. Heinz schiebt sich damit noch auf den zweiten Platz vor Yuri und Klemens. Aber unangefochten bringt Thomas seinen Vorsprung nach Hause. Er macht mit makellosen 7:0 sein Meisterstück im Schnellschach auf Rheinland-Ebene.
Herausragend das Abschneiden von Ingeborg Best, die mit 4,5 Punkten Rang 6 belegt und damit verdient die Frauenmeisterschaft gewinnt.
Von den vier Nestoren (Spieler ab 75 Jahre) erreichen Valeri Melnikov und Norbert Niechoy je vier Punkte,
Harald Krumnow und Reinhard Reetz folgen mit 3,5, dann Gustav Schäfer mit 1,5 Punkten.
Die Siegerparade der 15. SVR-Seniorenmeisterschaft im Schnellschach (v.l.n.r.): Yuri Boidman, Ingeborg Best, Dr. Thomas Bohn, Bettina Baumann, Heinz Henrich, Klemens Zimmermann
Turnierleitung, Bericht und Fotos: Jürgen Kaster, Seniorenreferent Schachverband Rheinland
Turnierbericht zur SVR-Senioren-Schnellschach-Einzelmeisterschaft 2023 als PDF